Ein Dokumentartheater-Stück über Russlanddeutsche, Propaganda, Trauma und Identität in Zeiten des Krieges.
Was ist das nur für ein Wort, das den Konflikt schon in sich zu tragen scheint:Russlanddeutsche?
Ein Kunstwort, das die komplizierte Geschichte deutscher Auswanderer widerspiegelt, die nach der Russischen Revolution zwischen die Mühlräder der Geschichte gerieten – und sich dort, zurück in Deutschland, irgendwie immer noch befinden.
„Das ist es, was mit mir geschieht“ erzählt diese Geschichte in Form eines Zwiegesprächs zwischen den drei Akteuren Merle Hilbk, Helena Goldt und Walter Gauks, ergänzt durch Gesang und Fotos.
In ihrem Stück wird die politische Dimension mit der familiären verflochten; mit der persönlichen Geschichte der drei Akteure: Der von Merle Hilbk, „Bio-Deutsche“, die eines Tages in einem Übergangswohnheim auf einen ihr unbekannten Familienzweig aus Russland traf.
Von Helena Goldt, die als Kind mit ihrer Familie aus Kasachstan in ein katholisches Dorf in Baden-Württemberg zog, und von Walter Gauks, der als Teenager aus Kasachstan nach Magdeburg kam und dort Vertrautheit erst einmal bei den Russischlehrerinnen der Schule fand.
Das Stück zeichnet der nahe Blick der drei Akteure auf das Leben des jeweils Anderen aus, auf die von der Geschichte geprägten Verhaltensweisen, Träume und Ängste – die im Alltag der drei zu vielerlei Missverständnissen führten.
2016 wurde das Stück in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung in Berlin uraufgeführt, 2017 folgte eine Tournee durch Bayern, 2018 tourten die drei mit einer russisch untertitelten Fassung im Auftrag des Goethe-Instituts entlang der Wolga.
Durch den russischen Angriffskrieg 2022 bekam das Stück eine neue Wendung – die Sie nun live auf der Bühne erleben.
Die Mitwirkenden:
Merle Hilbk, geboren in NRW, wurde nach dem Jurastudium zunächst Politikjournalistin bei der „Zeit“. Heute arbeitet sie als Schriftstellerin in Brandenburg, schreibt Bücher und Radiofeatures für DLF, WDR und SWR, die häufig mit ihrem Lieblingsthema zu tun haben: Gesellschaftliche Transformationsprozesse in Deutschland und Osteuropa.
Helena Goldt, geboren in Dschambul/ kasachische SSR, studierte Gesang in Augsburg und lebt heute als Sängerin in Berlin. Ihr Repertoire reicht von Klassik bis hin zu Tonfilmschlagern der Weimarer Republik. Vor kurzem erschien ihre neue CD mit der Band „Cosmonautix“. Sie engagiert sich als „Kulturbotschafterin der Deutschen aus Russland“.
Walter Gauks, geboren in Balqasch/ Kasachische SSR. Als Teenager kam er mit seinen Eltern nach Magdeburg. In Berlin managt er ein Integrationszentrum und das Bürgerbüro Marzahn von Mario Czaja. Ehrenamtlich engagiert er sich als Co. Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. und deren Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V..
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Information
Start-Datum und Uhrzeit | 28-11-2023 16:30 |
Veranstaltungsort | Tal-Center Großer-Saal |